Ehe für alle

 

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Ja, ich will – Um was geht es?

Das Schweizer Parlament hat am 18. Dezember 2020 entschieden:
Das Gesetz über die Ehe wird geändert.
Das Gesetz sagt jetzt:
Die Ehe ist für alle.
Wenn 2 Erwachsene heiraten wollen,
dann dürfen sie heiraten:

  • 1 Frau und 1 Mann dürfen heiraten.
  • 1 Frau und 1 Frau dürfen heiraten.
  • 1 Mann und 1 Mann dürfen heiraten.

Das ist neu.

Das neue Gesetz ist wichtig,
damit in der Schweiz alle gleich·gestellt sind.
Neu dürfen auch homo·sexuelle Paare heiraten.
Es ist wichtig, dass homo·sexuelle Paare und
hetero·sexuelle Paare gleiche Rechte haben.

Es gibt aber Menschen, die wollen das neue Gesetz nicht.
Sie wollen die «Ehe für alle» nicht.
Sie haben Unterschriften gesammelt,
damit es eine Abstimmung gibt über das neue Gesetz.
Die Abstimmung ist im Herbst 2021.

Das Volk sagt Ja zur Ehe für alle?
Dann dürfen alle erwachsenen Menschen heiraten.

Das Volk sagt Nein zur Ehe für alle?
Dann dürfen nur 1 Frau und 1 Mann heiraten.


Die «Ehe für alle» ist ein neuer Schritt für die Gleich·stellung

Die Bundes·verfassung verspricht:
Alle Menschen haben das Recht auf Ehe und Familie.
Man muss alle Menschen gleich behandeln.
Es ist verboten Menschen zu unter·drücken oder doch diskriminieren.
Auch wenn ein Mensch anders ist.
Auch wenn ein Mensch anders liebt.

Das Volk sagt Ja zur Ehe für alle?
Dann gilt dieses Recht auch für Homo·sexuelle.

Dann dürfen Homo·sexuelle heiraten
und eine Familie gründen.

Das Volk sagt Nein zur Ehe für alle?
Dann gilt dieses Recht nicht für Homo·sexuelle.

Ein Mann darf keinen Mann heiraten.
Eine Frau darf keine Frau heiraten.
Sie dürfen keine Familie gründen.

Dann haben Homo·sexuelle Nachteile.
Sie sind vom Gesetz nicht gleich·gestellt.
Wichtige Rechte gelten nicht für alle Paare.

Ohne Ehe ist ein Paar im Gesetz nicht gut geschützt.
Auch die Kinder von Paaren sind ohne Ehe nicht gut geschützt.
Die «Ehe für alle» gibt allen Paaren das gleiche Recht.


Die «Ehe für alle» hilft für das Anerkennen

Das Volk sagt Ja zur Ehe für alle?
Das ist ein gutes Zeichen für die Schweiz.
Dann ist es neu in der Schweiz gleich wie in vielen Ländern.

Das Volk sagt Nein zur Ehe für alle?
Das ist ein schlechtes Zeichen für die Schweiz.
In vielen Ländern gibt es die «Ehe für alle» schon.
Die Schweiz ist das zweit·letzte Land in Europa.

Die Ehe ist für homo·sexuelle Paare offen?
Dann ist das Gesetz offen für die Liebe zwischen
1 Mann und 1 Mann oder 1 Frau und 1 Frau.
Das wirkt auf die Arbeit und das Zusammen·leben.
Das wirkt auf junge Menschen.

Wo es die «Ehe für alle» gibt,
gibt es weniger Selbst·morde bei homosexuellen Menschen.
Wo es die «Ehe für alle» gibt,
gibt es weniger Vorurteile gegen homosexuelle Menschen.


Die «Ehe für alle» schützt Familien und Kinder

Es gibt viele verschiedene Familien·formen.
Es werden immer mehr Familien·formen.
Das gehört schon lange zum Zusammen·leben in der Schweiz.

Das Volk sagt Ja zur Ehe für alle?
Dann können 2 Papa oder 2 Mama eine Familie gründen.
Sie können beide die Eltern für die Kinder sein.
Sie haben beide das Sorge·recht für die Kinder.

Das Volk sagt Nein zur Ehe für alle?
Dann dürfen 2 Papa oder 2 Mama keine Familie gründen.
Dann hat nur 1 von den Mamas oder
1 von den Papas das Sorge·recht für die Kinder.

Es wurde bewiesen:
homo·sexuelle Paare sind gleich gute Eltern
wie hetero·sexuelle Eltern.
Kinder brauchen liebe Eltern, die für sie da sind.
Es ist egal, wenn die Eltern zwei Frauen oder zwei Männer sind.
Es ist egal, wenn die Eltern homo·sexuell sind.

Es gibt die «Ehe für alle»?
Zwei Frauen heiraten und möchten Kinder?
Dann können die Frauen zur Samen·bank in der Schweiz gehen.
So können sie zusammen ein Kind haben.
Beide Frauen sind dann die richtigen Eltern vom Kind.
Die Kinder haben von Geburt an zwei Mütter.

Das ist ein grosser Fortschritt:
Wenn eine Mutter stirbt,
bleiben sie bei der anderen Mutter.
Die Kinder haben bei beiden Müttern Rechte.
So sind die Kinder vom Gesetz besser geschützt
und haben mehr Sicherheit.


Die Schweiz ist bereit für die «Ehe für alle»

Viele sagen Ja zur «Ehe für alle»:

  • die meisten Schweizer und Schweizerinnen,
  • das Parlament,
  • der Bundes·rat
  • Familien Beratungen,
  • wichtige Religions·gruppen
  • Berater und Beraterinnen von Forscherinnen und Ärzten

Die Schweiz hat viele Fortschritte gemacht
beim Zusammen·leben mit LGBT-Menschen.
Aber fast alle Länder in Europa haben die «Ehe für alle» schon.

Es ist jetzt Zeit.
Sagen Sie Ja zur «Ehe für alle».

 

 

Erklärungen


 

Schweizer Parlament

Das Schweizer Parlament ist im Bundeshaus in Bern.
Dort versammeln sich die Mitglieder vom Parlament.
Die Mitglieder werden vom Schweizer Volk gewählt.

Das sind die wichtigsten Aufgaben vom Parlament:

  • Gesetze prüfen
  • Gesetze ändern
  • Neue Gesetze machen
  • Die Bundes·räte und Bundes·rätinnen wählen und kontrollieren
  • Das Bundes·gericht wählen und kontrollieren

     

Bundesverfassung

Die Bundesverfassung ist das oberste Gesetz in der Schweiz.

  • Sie regelt was die Regierung machen darf.
  • Sie regelt was die Regierung machen muss.
  • Sie regelt die Pflichten der Menschen in der Schweiz.
  • Sie sichert die Rechte der Menschen in der Schweiz.

Die Bundesverfassung kann man ändern,
wenn die meisten Schweizer und Schweizerinnen das wollen.
Dann braucht es eine Abstimmung.


 

LGBT-Menschen

LGBT-Menschen sind nicht hetero·sexuell.
LGBT ist eine Abkürzung.
L für lesbisch.
G für gay (das ist englisch für schwul).
B für Bisexuell.
T für Trans·mann oder Trans·frau.
Manchmal nennen sich LBGT-Menschen: Queer (sprich Kwier).
Das ist englisch für anders.
Dann sagt man LGBTQ.


 

Samen·bank

Es gibt Ehe·paare die keine Kinder bekommen.
Vielleicht hat der Ehe·mann keine Samen.
Aber das Ehe·paar möchte Kinder.
In einer Samen·bank kann das Ehe·paar Samen bekommen.

Die Samen sind von einem anderen Mann.
Der Mann muss gesund sein.
Der Mann muss zwischen 20 und 40 Jahre alt sein.
Das Ehe·paar kennt den Mann nicht.

Das Ehe·paar geht in ein Spital.
Dort bekommt die Ehe·frau den Samen.
Dann kann sie schwanger werden und
das Ehe·paar bekommt ein Kind.
Dann ist der Ehe·mann der Vater vom Kind.

Das dürfen nur Ehe·paare machen.
Lesbische Frauen und Frauen alleine
dürfen das nicht.
Die «Ehe für alle» möchte das ändern.


 

Sorgerecht

Alle Mamas und Papas haben das Recht und die Pflicht
für die Kinder zu sorgen.
Man sagt dem Sorge·recht.
Meistens haben die Mama und der Papa das Sorge·recht zusammen.


 

Ehe

Zwei Menschen wollen immer zusammen bleiben.
Zwei Menschen wollen für einander da sein.
Zwei Menschen wollen heiraten.
Sie heiraten vor dem Gesetz.
Dann haben sie eine Ehe.
Dann haben sie Rechte zusammen.
Dann haben sie Pflichten zusammen.


 

Homo·sexuell

Ein Mann kann homo·sexuell sein.
Dann liebt er Männer.
Das heisst er ist schwul.
Eine Frau kann homo·sexuell sein.
Dann liebt sie Frauen.
Das heißt sie ist lesbisch.


 

Hetero·sexuell

Ein Mann kann hetero·sexuell sein.
Dann liebt er Frauen.
Eine Frau kann hetero·sexuell sein.
Dann liebt sie Männer.
Das heisst sie sind hetero.


 

Ehe für alle

Bis jetzt können nur 1 Mann und 1 Frau heiraten.
Das sagt ein Gesetz in der Schweiz.
Die meisten Menschen in der Schweiz möchten das Gesetz ändern.
Neu sollen auch 1 Mann und 1 Mann oder
1 Frau und 1 Frau heiraten dürfen.
Alle erwachsenen Paare sollen heiraten dürfen.
Das neue Gesetz heisst „Ehe für alle“.


 

Gleich·stellung

Bei Gleich·stellung haben alle Menschen
die gleichen Rechte wie andere.
Dann haben Frauen und Männer die gleichen Rechte.
Dann haben Menschen aus anderen Ländern die gleichen Rechte.
Dann haben Behinderte die gleichen Rechte.
Dann haben Homo·sexuelle und Hetero·sexuelle die gleichen Rechte.


 

Dis·kriminierung

Bei Dis·kriminierung behandeln wir Menschen anders.
Wir behandeln sie nicht gerecht oder nicht gleich.
Dann dürfen vielleicht Männer etwas machen, aber Frauen nicht.
Dann dürfen vielleicht Schweizer etwas machen, aber Ausländer nicht.
Dann dürfen vielleicht Hetero·sexuelle etwas machen,
aber Homo·sexuelle nicht.
Jemand hat dann Vorteile, aber jemand anders hat Nachteile.